Beten – für die einen
nur ein altbacken-naives Selbstgespräch und für andere ein
entlastend-beziehungsstiftender Dialog. Das hängt von der Sicht auf die
Wirklichkeit ab – oder was immer man dafür hält.
Sicher ist aber, dass „das Herz auszuschütten“ eine gewisse Art von geistiger
Hygiene ist. Diese Art von Gesundung ist ein christlicher Standard. Es
ist schlicht nicht peinlich zu beten, da es ja gar nicht empfehlenswert
ist, sich nicht um seine seelische Gesundheit zu sorgen.
Alle die Gott vertrauen, haben in ihm einen Gesprächspartner, der ein
offenes Ohr für all die Nöte, die uns bedrängen hat, da er sie in Jesus
Christus selbst durchlebt hat. Einer, mit dem ich reden kann, weil er
weiß, wovon ich rede.
Die Not auszusprechen und gehört zu werden, ist der erste Schritt zur seelischen
Gesundheit. Sich darauf einzulassen, ist überaus weise und alles andere
als peinlich. Peinlich ist eher der falsche Stolz, alles selber im
Griff haben zu wollen und doch immer neu zu scheitern.